9. Dezember 2013 Medienstelle Credit Suisse Sports Awards
20 Finalisten aus dreizehn Sportarten stehen zur Wahl als Sportlerin und Sportler des Jahres
Selten zuvor war die Vielfalt unter den Nominierten für die Wahl zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres so gross wie heuer. Die 20 Finalistinnen und Finalisten sind Weltklasse in nicht weniger als dreizehn verschiedenen Sportarten. Über die Vergabe der begehrten Auszeichnung entscheidet das Fernsehpublikum am Sonntag, 15. Dezember 2013, im Rahmen einer Livesendung aus den Studios von Schweizer Radio und Fernsehen und der tpc ag in Zürich. Ab 20.05 Uhr sendet «glanz & gloria» auf SRF 1 in einem «g&g-Spezial» live vom roten Teppich.
In der von Steffi Buchli und Rainer Maria Salzgeber moderierten Livesendung (ab 20.15 Uhr auf SRF 1, RTS Deux und RSI LA 2) werden die Schweizer Sportfans in zwei Wahlgängen per TED den Sportler und die Sportlerin des Jahres wählen. Eine Vorauswahl von je zehn Kandidatinnen und Kandidaten haben Schweizer Spitzensportler und die Sportmedien (Sportredaktionen, Sektionen des Verbands sportpress.ch) bereits im Vorfeld getroffen. In einem ersten Wahlgang wählen die TV-Zuschauer aus den zehn Kandidatinnen und Kandidaten je fünf Sportlerinnen und Sportler für den Final. Im zweiten Wahlgang werden die Schweizer Sportlerin und der Schweizer Sportler des Jahres 2013 ermittelt. Die Ergebnisse der Vorwahlen (Medien und Spitzensportler) und der TED-Abstimmung zählen je zu einem Drittel. Der Nettoerlös aus der TED-Wahl kommt der Stiftung Schweizer Sporthilfe zugute. Mitzumachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmenden verlosen Swiss Olympic und die Stiftung Schweizer Sporthilfe eine Reise nach Sotschi an die Olympischen Winterspiele.
Zur Auswahl stehen Sportlerinnen und Sportler, die in der Wahlperiode zwischen dem 1. November 2012 und dem 31. Oktober 2013 an internationalen Wettkämpfen oder auf nationaler Ebene herausragende Leistungen erbracht haben. Dies sind die zehn Nominierten in den beiden Hauptkategorien Sportler und Sportlerin des Jahres:
Sportler des Jahres
Fabian Cancellara - Nach seinem von Stürzen, Verletzungen und Enttäuschungen geprägten Jahr 2012 kehrte Fabian Cancellara gestärkt zurück. Im Frühling gewann er wie 2010 das «Klassiker-Double» mit Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix. Der beste Schweizer Radfahrer gewann in dieser Saison insgesamt sechs Rennen, davon drei Zeitfahren. Im Kampf gegen die Uhr sicherte sich der Olympiasieger und vierfache Weltmeister in dieser Disziplin an der WM in Florenz zudem die Bronzemedaille.
Dario Cologna – Olympiasieger war er 2010 geworden und den Gesamtweltcup hatte er bereits dreimal gewonnen, als Dario Cologna sich dieses Jahr endlich auch den lang ersehnten ersten WM-Titel eines Schweizer Langläufers sicherte. Auf die goldene Auszeichnung im Skiathlon folgte an der WM in Val di Fiemme die Silbermedaille über 50 km. Der WM-Titel entschädigte den 27-jährigen Bündner dafür, dass er im Gesamtweltcup «nur» Dritter und in der prestigeträchtigen Tour de Ski «nur» Zweiter wurde.
Roger Federer – Es war nicht das beste Jahr von Roger Federer; in der Weltrangliste fiel der 32-jährige Basler zwischenzeitlich auf Platz 7 zurück. Letztmals war der vielleicht beste Spieler der Tennisgeschichte 2002 so «schlecht» klassiert. Mit seinem Turniersieg in Halle, den Final-Teilnahmen in Basel und Rom, dem Halbfinal-Einzug am Australian Open und der Qualifikation für die ATP World Tour Finals in London gehörte Federer trotzdem auch 2013 zur absoluten Weltklasse in seiner Sportart.
Lucas Fischer – Die Karriere von Lucas Fischer ist von gesundheitlichen Rückschlägen geprägt. In diesem Frühling konnte der 23-jährige Aargauer sein Potenzial jedoch abrufen: An der EM in Moskau gewann Fischer am Barren überraschend die Silbermedaille. Fischer ist der erste Schweizer nach Christoph Schärer im Jahr 2006, der eine Medaille an einer Turn-EM holte. Die WM im September verpasste Fischer, nachdem er wenige Wochen davor seinen siebten epileptischen Anfall erlitten hatte.
Alex Fiva – Nach Platz 3 im Vorjahr schaffte Alex Fiva 2013 den Sprung an die Spitze des Skicross-Gesamtweltcups. Dank dreier Siege, eines weiteren Podestplatzes und zahlreicher weiterer Top-Klassierungen entschied der amerikanisch-schweizerische Doppelbürger die Gesamtwertung souverän für sich. An der WM klassierte sich Fiva zwar nur im 11. Rang, dennoch ist der Aufstieg des 27-jährigen Athleten, der auch ein passabler American Footballer ist, im vergangenen Jahr bemerkenswert.
Roman Josi – Roman Josi war an der Eishockey-WM in Stockholm der herausragende Einzelspieler jener Equipe, die sensationell die Silbermedaille gewann. Als erster Schweizer wurde er als wertvollster Spieler (MVP) der WM ausgezeichnet. Der internationale Verband kürte den 23-jährigen Berner Verteidiger mit Offensiv-Drang zudem zum besten Abwehrspieler des Turniers. Wenige Wochen nach der WM unterschrieb Josi einen neuen Siebenjahresvertrag mit dem NHL-Team aus Nashville, der ihm 28 Millionen Dollar einbringt.
Iouri Podladtchikov – Elf Monate nach seinem Sieg an der WM der Ticket-to-Ride-Tour triumphierte der Halfpipe-Spezialist Iouri Podladtchikov auch an den Titelkämpfen der FIS-Tour. Der Titel im kanadischen Stoneham ist der bisher grösste sportliche Erfolg in der Karriere des gebürtigen Russen, der seit 2007 den Schweizer Pass besitzt. Am prestigeträchtigen Burton European Open in Laax klassierte sich Podladtchikov im 2. Rang hinter dem neuen, japanischen Überflieger Ayumu Hirano.
Nino Schurter – Wie bereits 2012 war Nino Schurter auch in diesem Jahr der beste und konstanteste Cross-Country-Spezialist. In Südafrika feierte der 27-jährige Bündner seinen dritten WM-Titel in dieser Disziplin, den zweiten in Folge. Zum zweiten Mal in Serie entschied er eine Woche später zudem den Gesamtweltcup für sich – mit drei Siegen in fünf Rennen. Die perfekte Saison für Schurter verhinderte dessen grosser Rivale Julien Absalon, der den Schweizer an der Heim-EM in Bern auf Platz 2 verwies.
Matthias Sempach – Mit acht Siegen in acht Gängen dominierte Matthias Sempach das Eidgenössische Schwingfest in Burgdorf. Mehr als verdient liess sich der 27-jährige Alchenstorfer deshalb wenige Kilometer von seiner Haustür entfernt zum Schwingerkönig krönen. Im Schlussgang legte der Lokalmatador, der Kilian Wenger als König entthronte, vor 52’000 Zuschauern Christian Stucki auf den Rücken. Vor dem Triumph im Emmental hatte Sempach in diesem Jahr vier weitere grosse Feste gewonnen.
Stanislas Wawrinka – Seine beste Saison auf der ATP-Tour liess Stanislas Wawrinka bis auf Platz 8 der Weltrangliste vorrücken – die beste Klassierung in seiner 11‑jährigen Profikarriere. Der Höhepunkt des Jahres war für den 28-jährigen Lausanner die erstmalige Qualifikation für einen Grand-Slam-Halbfinal (an den US Open). Wawrinka gewann ausserdem das Turnier in Oeiras (Portugal) und stiess in ’s-Hertogenbosch, Madrid und Buenos Aires in den Final vor. Zusammen mit Roger Federer qualifizierte er sich für die ATP-Finals in London.
Nominierte Sportlerinnen
Sina Candrian – Sina Candrian gehört zu den Schweizer Pionierinnen im Slopestyle. Im Januar wurde die 25-jährige Bündnerin in Stoneham (Ka) mit der WM-Silbermedaille belohnt. Zuvor hatte die ehemalige Junioren-Weltmeisterin im Big Air (2007) auf der FIS-Tour erst eine Top-Klassierung erreicht: Im Januar 2010 gewann die frühere Halfpipe-Spezialistin in Calgary ebenfalls im Slopestyle. Letzte Saison schaffte sie es zudem einmal auf das Podest eines Weltcup-Rennens (Zweite in Spindleruv Mlyn/Tsch).
Simona De Silvestro – Die Waadtländerin schaffte es 2013 als erst dritte Frau und erste Europäerin unter die besten drei eines IndyCar-Rennens. In Houston klassierte sich die 25-jährige Waadtländerin auf Platz 2. Davor war De Silvestros Bestklassierung ein vierter Rang (2011 in St. Petersburg). Sie bestritt ihre vierte Saison in der amerikanischen Rennserie und dürfte mit dem Top-Ergebnis gute Karten haben, eine weitere Saison anzuhängen. In der Endabrechnung klassierte sie sich 2013 auf Platz 13.
Virginie Faivre – Ein Jahr vor dem Olympia-Debüt dieser Sportart gewann Virginie Faivre ihren zweiten WM-Titel in der Halfpipe, nachdem sie bereits 2009 in Japan triumphiert hatte. Ihre zweite Goldmedaille ist allerdings deutlich höher einzustufen, machte diese Sportart doch in den vier Jahren dazwischen einen gewaltigen Sprung nach vorne. Anschliessend sicherte sich die 31-jährige Waadtländerin zudem den Sieg im Gesamtweltcup – dank dreier Podestplätze und des Sieges am Olympia-Testevent in Sotschi.
Lara Gut – Nach einer Saison ohne Podestplätze kehrte Lara Gut 2012/2013 zu alter Stärke zurück. Der Höhepunkt der Saison für die 22-jährige Tessinerin war der Gewinn der Silbermedaille an der WM in Schladming. Kurz vor Weihnachten feierte Gut in Val d’Isère ihren ersten Weltcup-Sieg in der Abfahrt. Auch der Start in die Olympia-Saison gelang ihr: In Sölden entschied sie den Weltcup-Auftakt für sich – ihr erster Sieg im Riesenslalom und der erste einer Schweizerin in dieser Disziplin seit elf Jahren.
Patrizia Kummer – Nach der Bronzemedaille 2009 im Parallel-Riesenslalom stand Patrizia Kummer letzte Saison ein zweites Mal auf dem WM-Podest. In Stoneham (Ka) gewann die Walliser Alpin-Boarderin im Parallel-Slalom Silber. Die 26-Jährige war zudem wie im Vorjahr die Beste und Konstanteste ihres Fachs; wie 2012 entschied Kummer den Gesamtweltcup und den Disziplinen-Weltcup in ihrer Paradedisziplin (Slalom) für sich. Sie stand bei einem Rennen zuoberst auf dem Podest und fuhr drei weitere Podestplätze heraus.
Jolanda Neff – Jolanda Neff wurde ihrem Ruf als eines der weltbesten Talente im Mountainbike-Sport auch in diesem Jahr gerecht. Die 20-jährige St. Gallerin wiederholte auf Stufe U23 ihren WM-Triumph im Cross Country und sicherte sich bei der Elite erneut die WM-Silbermedaille in der nicht olympischen Disziplin Eliminator, einer Kombination aus Four Cross und Cross Country. Im Herbst versuchte sich Neff auch auf der Strasse; das Strassenrennen der Elite-Fahrerinnen beendete sie in Florenz auf Platz 29.
Simone Niggli – Als beste Orientierungsläuferin aller Zeiten gilt Simone Niggli bereits seit Jahren. In ihrer letzten Saison – im September gab sie ihren Rücktritt bekannt – dominierte die 35-jährige Bernerin die Szene erneut. Dreimal stand Niggli an den Weltmeisterschaften in Finnland zuoberst auf dem Podest. Es waren ihre WM-Titel 21 bis 23. Standesgemäss verabschiedete sie sich im Oktober beim Weltcup-Final in Baden mit einem Sieg, was ihr zudem den neunten Triumph im Gesamtweltcup einbrachte.
Fanny Smith – Im Alter von erst 20 Jahren und ein Jahr nach einem Kreuzbandriss dominierte Fanny Smith den Skicross-Zirkus schon fast nach Belieben. Viermal stand die Waadtländerin dank ihrer unbekümmerten Fahrweise an einem Weltcup-Rennen zuoberst auf dem Podest, was ihr den Gewinn des Gesamtweltcups, den ersten für eine Schweizerin, einbrachte. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde Smith auch an der WM in Voss (No), wo sie nach einem souveränen Wettkampf die Goldmedaille in Empfang nehmen durfte.
Giulia Steingruber – Giulia Steingruber knüpft nahtlos an die Erfolge der zurückgetretenen Ariella Kaeslin an und setzt damit die Erfolgsgeschichte der Schweizer Kunstturnerinnen fort. Nachdem sie 2012 im Sprung EM-Dritte geworden war, sicherte sich die 19‑jährige St. Gallerin dieses Jahr an ihrem Paradegerät gar die Goldmedaille. An der WM in Antwerpen verpasste sie den Sprung auf das Podest als Vierte nur ganz knapp. Und im Mehrkampf realisierte sie als Siebte das beste Ergebnis einer Schweizerin aller Zeiten.
Esther Süss – Erstmals in ihrer Karriere gewann Esther Süss in Pietermaritzburg (SA) mit Bronze eine WM-Medaille im olympischen Cross Country. Im Vorjahr hatte sie das Podest in dieser Disziplin an Grossanlässen noch zweimal knapp verpasst (als Vierte bei der WM und als Fünfte bei den Olympischen Spielen). Im nicht olympischen Marathon gewann Süss in Kirchberg (Ö) dagegen zum fünften Mal in Serie WM-Edelmetall – wie im Vorjahr wurde die 39‑jährige Aargauerin Dritte. Über die lange Distanz gewann Süss zudem in Singen (De) den EM-Titel.
Übersicht Nominationen
Sportlerinnen
Sina Candrian, Snowboard
Simona De Silvestro, Automobil
Virginie Faivre, Freeski
Lara Gut, Ski alpin
Patrizia Kummer, Snowboard
Jolanda Neff, Mountainbike
Simone Niggli, Orientierungslauf
Fanny Smith, Skicross
Giulia Steingruber, Kunstturnen
Esther Süss, Mountainbike
Sportler
Fabian Cancellara, Radsport, Strasse
Dario Cologna, Langlauf
Roger Federer, Tennis
Lucas Fischer, Kunstturnen
Alex Fiva, Skicross
Roman Josi, Eishockey
Iouri Podladtchikov, Snowboard
Nino Schurter, Mountainbike
Matthias Sempach, Schwingen
Stanislas Wawrinka, Tennis
Team
Nationalmannschaft, Fussball
FC Basel, Fussball
Nationalmannschaft, Eishockey
Behindertensportler
Heinz Frei, Handbike, Para-Cycling
Marcel Hug, Rollstuhl, Leichtathletik
Edith Wolf-Hunkeler, Rollstuhl, Leichtathletik
Trainer
Guri Hetland, Ski nordisch
Ottmar Hitzfeld, Fussball
Sean Simpson, Eishockey
Newcomer
Belinda Bencic, Tennis
Stefan Küng, Radsport
Fabian Schär, Fussball
In der von Steffi Buchli und Rainer Maria Salzgeber moderierten Livesendung (ab 20.15 Uhr auf SRF 1, RTS Deux und RSI LA 2) werden die Schweizer Sportfans in zwei Wahlgängen per TED den Sportler und die Sportlerin des Jahres wählen. Eine Vorauswahl von je zehn Kandidatinnen und Kandidaten haben Schweizer Spitzensportler und die Sportmedien (Sportredaktionen, Sektionen des Verbands sportpress.ch) bereits im Vorfeld getroffen. In einem ersten Wahlgang wählen die TV-Zuschauer aus den zehn Kandidatinnen und Kandidaten je fünf Sportlerinnen und Sportler für den Final. Im zweiten Wahlgang werden die Schweizer Sportlerin und der Schweizer Sportler des Jahres 2013 ermittelt. Die Ergebnisse der Vorwahlen (Medien und Spitzensportler) und der TED-Abstimmung zählen je zu einem Drittel. Der Nettoerlös aus der TED-Wahl kommt der Stiftung Schweizer Sporthilfe zugute. Mitzumachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmenden verlosen Swiss Olympic und die Stiftung Schweizer Sporthilfe eine Reise nach Sotschi an die Olympischen Winterspiele.
Zur Auswahl stehen Sportlerinnen und Sportler, die in der Wahlperiode zwischen dem 1. November 2012 und dem 31. Oktober 2013 an internationalen Wettkämpfen oder auf nationaler Ebene herausragende Leistungen erbracht haben. Dies sind die zehn Nominierten in den beiden Hauptkategorien Sportler und Sportlerin des Jahres:
Sportler des Jahres
Fabian Cancellara - Nach seinem von Stürzen, Verletzungen und Enttäuschungen geprägten Jahr 2012 kehrte Fabian Cancellara gestärkt zurück. Im Frühling gewann er wie 2010 das «Klassiker-Double» mit Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix. Der beste Schweizer Radfahrer gewann in dieser Saison insgesamt sechs Rennen, davon drei Zeitfahren. Im Kampf gegen die Uhr sicherte sich der Olympiasieger und vierfache Weltmeister in dieser Disziplin an der WM in Florenz zudem die Bronzemedaille.
Dario Cologna – Olympiasieger war er 2010 geworden und den Gesamtweltcup hatte er bereits dreimal gewonnen, als Dario Cologna sich dieses Jahr endlich auch den lang ersehnten ersten WM-Titel eines Schweizer Langläufers sicherte. Auf die goldene Auszeichnung im Skiathlon folgte an der WM in Val di Fiemme die Silbermedaille über 50 km. Der WM-Titel entschädigte den 27-jährigen Bündner dafür, dass er im Gesamtweltcup «nur» Dritter und in der prestigeträchtigen Tour de Ski «nur» Zweiter wurde.
Roger Federer – Es war nicht das beste Jahr von Roger Federer; in der Weltrangliste fiel der 32-jährige Basler zwischenzeitlich auf Platz 7 zurück. Letztmals war der vielleicht beste Spieler der Tennisgeschichte 2002 so «schlecht» klassiert. Mit seinem Turniersieg in Halle, den Final-Teilnahmen in Basel und Rom, dem Halbfinal-Einzug am Australian Open und der Qualifikation für die ATP World Tour Finals in London gehörte Federer trotzdem auch 2013 zur absoluten Weltklasse in seiner Sportart.
Lucas Fischer – Die Karriere von Lucas Fischer ist von gesundheitlichen Rückschlägen geprägt. In diesem Frühling konnte der 23-jährige Aargauer sein Potenzial jedoch abrufen: An der EM in Moskau gewann Fischer am Barren überraschend die Silbermedaille. Fischer ist der erste Schweizer nach Christoph Schärer im Jahr 2006, der eine Medaille an einer Turn-EM holte. Die WM im September verpasste Fischer, nachdem er wenige Wochen davor seinen siebten epileptischen Anfall erlitten hatte.
Alex Fiva – Nach Platz 3 im Vorjahr schaffte Alex Fiva 2013 den Sprung an die Spitze des Skicross-Gesamtweltcups. Dank dreier Siege, eines weiteren Podestplatzes und zahlreicher weiterer Top-Klassierungen entschied der amerikanisch-schweizerische Doppelbürger die Gesamtwertung souverän für sich. An der WM klassierte sich Fiva zwar nur im 11. Rang, dennoch ist der Aufstieg des 27-jährigen Athleten, der auch ein passabler American Footballer ist, im vergangenen Jahr bemerkenswert.
Roman Josi – Roman Josi war an der Eishockey-WM in Stockholm der herausragende Einzelspieler jener Equipe, die sensationell die Silbermedaille gewann. Als erster Schweizer wurde er als wertvollster Spieler (MVP) der WM ausgezeichnet. Der internationale Verband kürte den 23-jährigen Berner Verteidiger mit Offensiv-Drang zudem zum besten Abwehrspieler des Turniers. Wenige Wochen nach der WM unterschrieb Josi einen neuen Siebenjahresvertrag mit dem NHL-Team aus Nashville, der ihm 28 Millionen Dollar einbringt.
Iouri Podladtchikov – Elf Monate nach seinem Sieg an der WM der Ticket-to-Ride-Tour triumphierte der Halfpipe-Spezialist Iouri Podladtchikov auch an den Titelkämpfen der FIS-Tour. Der Titel im kanadischen Stoneham ist der bisher grösste sportliche Erfolg in der Karriere des gebürtigen Russen, der seit 2007 den Schweizer Pass besitzt. Am prestigeträchtigen Burton European Open in Laax klassierte sich Podladtchikov im 2. Rang hinter dem neuen, japanischen Überflieger Ayumu Hirano.
Nino Schurter – Wie bereits 2012 war Nino Schurter auch in diesem Jahr der beste und konstanteste Cross-Country-Spezialist. In Südafrika feierte der 27-jährige Bündner seinen dritten WM-Titel in dieser Disziplin, den zweiten in Folge. Zum zweiten Mal in Serie entschied er eine Woche später zudem den Gesamtweltcup für sich – mit drei Siegen in fünf Rennen. Die perfekte Saison für Schurter verhinderte dessen grosser Rivale Julien Absalon, der den Schweizer an der Heim-EM in Bern auf Platz 2 verwies.
Matthias Sempach – Mit acht Siegen in acht Gängen dominierte Matthias Sempach das Eidgenössische Schwingfest in Burgdorf. Mehr als verdient liess sich der 27-jährige Alchenstorfer deshalb wenige Kilometer von seiner Haustür entfernt zum Schwingerkönig krönen. Im Schlussgang legte der Lokalmatador, der Kilian Wenger als König entthronte, vor 52’000 Zuschauern Christian Stucki auf den Rücken. Vor dem Triumph im Emmental hatte Sempach in diesem Jahr vier weitere grosse Feste gewonnen.
Stanislas Wawrinka – Seine beste Saison auf der ATP-Tour liess Stanislas Wawrinka bis auf Platz 8 der Weltrangliste vorrücken – die beste Klassierung in seiner 11‑jährigen Profikarriere. Der Höhepunkt des Jahres war für den 28-jährigen Lausanner die erstmalige Qualifikation für einen Grand-Slam-Halbfinal (an den US Open). Wawrinka gewann ausserdem das Turnier in Oeiras (Portugal) und stiess in ’s-Hertogenbosch, Madrid und Buenos Aires in den Final vor. Zusammen mit Roger Federer qualifizierte er sich für die ATP-Finals in London.
Nominierte Sportlerinnen
Sina Candrian – Sina Candrian gehört zu den Schweizer Pionierinnen im Slopestyle. Im Januar wurde die 25-jährige Bündnerin in Stoneham (Ka) mit der WM-Silbermedaille belohnt. Zuvor hatte die ehemalige Junioren-Weltmeisterin im Big Air (2007) auf der FIS-Tour erst eine Top-Klassierung erreicht: Im Januar 2010 gewann die frühere Halfpipe-Spezialistin in Calgary ebenfalls im Slopestyle. Letzte Saison schaffte sie es zudem einmal auf das Podest eines Weltcup-Rennens (Zweite in Spindleruv Mlyn/Tsch).
Simona De Silvestro – Die Waadtländerin schaffte es 2013 als erst dritte Frau und erste Europäerin unter die besten drei eines IndyCar-Rennens. In Houston klassierte sich die 25-jährige Waadtländerin auf Platz 2. Davor war De Silvestros Bestklassierung ein vierter Rang (2011 in St. Petersburg). Sie bestritt ihre vierte Saison in der amerikanischen Rennserie und dürfte mit dem Top-Ergebnis gute Karten haben, eine weitere Saison anzuhängen. In der Endabrechnung klassierte sie sich 2013 auf Platz 13.
Virginie Faivre – Ein Jahr vor dem Olympia-Debüt dieser Sportart gewann Virginie Faivre ihren zweiten WM-Titel in der Halfpipe, nachdem sie bereits 2009 in Japan triumphiert hatte. Ihre zweite Goldmedaille ist allerdings deutlich höher einzustufen, machte diese Sportart doch in den vier Jahren dazwischen einen gewaltigen Sprung nach vorne. Anschliessend sicherte sich die 31-jährige Waadtländerin zudem den Sieg im Gesamtweltcup – dank dreier Podestplätze und des Sieges am Olympia-Testevent in Sotschi.
Lara Gut – Nach einer Saison ohne Podestplätze kehrte Lara Gut 2012/2013 zu alter Stärke zurück. Der Höhepunkt der Saison für die 22-jährige Tessinerin war der Gewinn der Silbermedaille an der WM in Schladming. Kurz vor Weihnachten feierte Gut in Val d’Isère ihren ersten Weltcup-Sieg in der Abfahrt. Auch der Start in die Olympia-Saison gelang ihr: In Sölden entschied sie den Weltcup-Auftakt für sich – ihr erster Sieg im Riesenslalom und der erste einer Schweizerin in dieser Disziplin seit elf Jahren.
Patrizia Kummer – Nach der Bronzemedaille 2009 im Parallel-Riesenslalom stand Patrizia Kummer letzte Saison ein zweites Mal auf dem WM-Podest. In Stoneham (Ka) gewann die Walliser Alpin-Boarderin im Parallel-Slalom Silber. Die 26-Jährige war zudem wie im Vorjahr die Beste und Konstanteste ihres Fachs; wie 2012 entschied Kummer den Gesamtweltcup und den Disziplinen-Weltcup in ihrer Paradedisziplin (Slalom) für sich. Sie stand bei einem Rennen zuoberst auf dem Podest und fuhr drei weitere Podestplätze heraus.
Jolanda Neff – Jolanda Neff wurde ihrem Ruf als eines der weltbesten Talente im Mountainbike-Sport auch in diesem Jahr gerecht. Die 20-jährige St. Gallerin wiederholte auf Stufe U23 ihren WM-Triumph im Cross Country und sicherte sich bei der Elite erneut die WM-Silbermedaille in der nicht olympischen Disziplin Eliminator, einer Kombination aus Four Cross und Cross Country. Im Herbst versuchte sich Neff auch auf der Strasse; das Strassenrennen der Elite-Fahrerinnen beendete sie in Florenz auf Platz 29.
Simone Niggli – Als beste Orientierungsläuferin aller Zeiten gilt Simone Niggli bereits seit Jahren. In ihrer letzten Saison – im September gab sie ihren Rücktritt bekannt – dominierte die 35-jährige Bernerin die Szene erneut. Dreimal stand Niggli an den Weltmeisterschaften in Finnland zuoberst auf dem Podest. Es waren ihre WM-Titel 21 bis 23. Standesgemäss verabschiedete sie sich im Oktober beim Weltcup-Final in Baden mit einem Sieg, was ihr zudem den neunten Triumph im Gesamtweltcup einbrachte.
Fanny Smith – Im Alter von erst 20 Jahren und ein Jahr nach einem Kreuzbandriss dominierte Fanny Smith den Skicross-Zirkus schon fast nach Belieben. Viermal stand die Waadtländerin dank ihrer unbekümmerten Fahrweise an einem Weltcup-Rennen zuoberst auf dem Podest, was ihr den Gewinn des Gesamtweltcups, den ersten für eine Schweizerin, einbrachte. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde Smith auch an der WM in Voss (No), wo sie nach einem souveränen Wettkampf die Goldmedaille in Empfang nehmen durfte.
Giulia Steingruber – Giulia Steingruber knüpft nahtlos an die Erfolge der zurückgetretenen Ariella Kaeslin an und setzt damit die Erfolgsgeschichte der Schweizer Kunstturnerinnen fort. Nachdem sie 2012 im Sprung EM-Dritte geworden war, sicherte sich die 19‑jährige St. Gallerin dieses Jahr an ihrem Paradegerät gar die Goldmedaille. An der WM in Antwerpen verpasste sie den Sprung auf das Podest als Vierte nur ganz knapp. Und im Mehrkampf realisierte sie als Siebte das beste Ergebnis einer Schweizerin aller Zeiten.
Esther Süss – Erstmals in ihrer Karriere gewann Esther Süss in Pietermaritzburg (SA) mit Bronze eine WM-Medaille im olympischen Cross Country. Im Vorjahr hatte sie das Podest in dieser Disziplin an Grossanlässen noch zweimal knapp verpasst (als Vierte bei der WM und als Fünfte bei den Olympischen Spielen). Im nicht olympischen Marathon gewann Süss in Kirchberg (Ö) dagegen zum fünften Mal in Serie WM-Edelmetall – wie im Vorjahr wurde die 39‑jährige Aargauerin Dritte. Über die lange Distanz gewann Süss zudem in Singen (De) den EM-Titel.
Übersicht Nominationen
Sportlerinnen
Sina Candrian, Snowboard
Simona De Silvestro, Automobil
Virginie Faivre, Freeski
Lara Gut, Ski alpin
Patrizia Kummer, Snowboard
Jolanda Neff, Mountainbike
Simone Niggli, Orientierungslauf
Fanny Smith, Skicross
Giulia Steingruber, Kunstturnen
Esther Süss, Mountainbike
Sportler
Fabian Cancellara, Radsport, Strasse
Dario Cologna, Langlauf
Roger Federer, Tennis
Lucas Fischer, Kunstturnen
Alex Fiva, Skicross
Roman Josi, Eishockey
Iouri Podladtchikov, Snowboard
Nino Schurter, Mountainbike
Matthias Sempach, Schwingen
Stanislas Wawrinka, Tennis
Team
Nationalmannschaft, Fussball
FC Basel, Fussball
Nationalmannschaft, Eishockey
Behindertensportler
Heinz Frei, Handbike, Para-Cycling
Marcel Hug, Rollstuhl, Leichtathletik
Edith Wolf-Hunkeler, Rollstuhl, Leichtathletik
Trainer
Guri Hetland, Ski nordisch
Ottmar Hitzfeld, Fussball
Sean Simpson, Eishockey
Newcomer
Belinda Bencic, Tennis
Stefan Küng, Radsport
Fabian Schär, Fussball