14. Dezember 2014 Sportinformation si

Federer und Gisin sind die Sportler des Jahres

Roger Federer und Dominique Gisin heissen die Sportler, respektive die Sportlerin des Jahres. Der Tennis-Champion und die Abfahrts-Olympiasiegerin holten sich die Trophäen an den Credit Suisse Sports Awards in Zürich ab. Für Federer ist es bereits der sechste Award.

Federer und Gisin lösen Dario Cologna und Giulia Steingruber als Preisträger ab. Die weiteren Awards gingen an das Davis-Cup-Team (Team des Jahres), Kariem Hussein (Newcomer des Jahres), Marcel Hug (Behindertensportler des Jahres) und Guri Hetland (Trainerin des Jahres).

Federer sammelt nicht nur Rekorde auf der Tennis-Bühne, sondern auch an den Sports Awards. Mit dem Gewinn des sechsten Awards nach 2003, 2004, 2006, 2007 und 2012 ist der Basler nun auch Rekordsieger bei den Schweizer Sportlerwahlen. Davor teilte er sich den Rekord mit Skirennfahrerin Vreni Schneider, welche die Auszeichnung zwischen 1988 und 1995 fünfmal erhalten hatte.

Federer vor Cologna und Wawrinka

2014 kehrte Federer, der in der Weltrangliste zwischenzeitlich auf Platz 8 abgestürzt war, in die Weltspitze zurück. Am Ende des Jahres fehlte nicht viel, und Federer hätte Novak Djokovic wieder vom Thron verdrängt. "Es war ein fantastisches Jahr für mich", so Federer. "Aber ich teile den Award mit allen Sportlern, auch sie hätten es verdient. Insbesondere auch Stan (Wawrinka - Red.). Als er das Australian Open gewann, freute ich mich wie ein Bruder für ihn", zollte Federer seinem Kontrahenten Respekt.

Wawrinka fehlte krankheitshalber an der TV-Gala in Zürich. Der Romand klassierte sich mit 21,1 Prozent aller Stimmen hinter Federer (31,7) sowie Doppel-Olympiasieger Cologna (24,6) auf Platz 3. Federer und Wawrinka gewannen aber zusammen mit ihren Davis-Cup-Kollegen auch den Preis als "Team des Jahres." Als Team siegten sie vor dem Eishockey-Nationalteam der Frauen und den beiden Bobfahrern Beat Hefti/Alex Baumann.

Gisin weit voraus

Während die Ausmarchung bei den Männern eine enge Angelegenheit war, setzte sich Gisin bei den Sportlerinnen klar durch. 40,9 Prozent der Stimmen entfielen auf die Abfahrts-Olympiasiegerin von Sotschi. Biathlon-Pionierin Selina Gasparin kam als Zweitplatzierte auf 19,6 Prozent, Leichtathletin Mujinga Kambundji klassierte sich mit 15,7 Prozent auf Platz 3.

Gisin, die den Award von der dreifachen Gewinnerin Ariella Kaeslin überreicht erhielt, freute sich über den Award und bedankte sich als erstes bei ihren Ärzten, die "stets an mich und mein Knie geglaubt haben." Gisin krönte ihre Karriere im Februar nach einer beinahe unglaublichen Krankheitsgeschichte mit neun (Knie-)Operationen. "Es ist eine grosse Ehre und ein tolles Gefühl, hier mit diesem Award auf der Bühne stehen zu dürfen", so Gisin.

Hetland vor Hitzfeld

Dario Cologna ging dieses Jahr leer aus, dafür triumphierte seine ehemalige Trainerin Guri Hetland. Die Norwegerin stach in der Kategorie Trainer den ehemaligen Fussball-Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld sowie Flavio Zberg, den Coach von Leichtathlet und Newcomer Kariem Hussein, aus. Hetland führte Cologna zu den beiden Olympia-Goldmedaillen und prägte die vergangenen Jahre, in denen der Schweizer Langlauf noch nie so populär und erfolgreich war. Ende Saison ging die Zusammenarbeit zwischen Hetland und Swiss-Ski nach knapp vier Jahren zu Ende.

Hussein zum Ersten, Hug zum Dritten

In der Kategorie Sportler des Jahres war Leichtathlet Kariem Hussein chancenlos. Dafür setzte sich der Europameister über 400 m Hürden in der Newcomer-Wahl gegen Biathletin Elisa Gasparin und Eishockey-Talent Kevin Fiala souverän durch. Fast 65 Prozent der Fans voteten bei der Internetabstimmung für den Senkrechtstarter und neuen Star der Leichtathletik. Hussein tritt die Nachfolge von Tennisspielerin Belinda Bencic an.

Zum dritten Mal in den letzten vier Jahren durfte Marcel Hug den Award als Behindertensportler des Jahres entgegen nehmen. Der Rollstuhl-Leichtathlet und Vorjahressieger gewann 2014 drei EM-Titel (und eine Bronzemedaille) und setzte sich bei der Wahl gegen Manuela Schär (Leichtathletik) und Christoph Kunz (Ski alpin) durch.