15. Dezember 2007 Medienstelle Credit Suisse Sports Awards

Roger Federer zum Vierten, Simone Niggli zum Dritten

Bern, 15. Dezember 2007 - Die erfolgreichsten Schweizer Sportprotagonisten der letzten Jahre setzten sich auch an den Credit Suisse Sports Awards 2007 in Bern durch. Roger Federer wurde mit klarem Vorsprung zum vierten Mal nach 2003, 2004 und 2006 zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt, Simone Niggli-Luder erhielt die Auszeichnung bei den Frauen zum dritten Mal. Alinghi als Team des Jahres, Arno Del Curto als Trainer, Thabo Sefolosha als Newcomer, Edith Hunkeler als Behindertensportlerin sowie Adolf Ogi als Träger des Ehrenpreises waren die weiteren Sieger der TV-Gala in der BEA-Halle in Bern.

Mit seiner vierten Wahl zog Roger Federer mit Rekordhalter Tony Rominger gleich, derweil Simone Niggli-Luder noch zweimal die Gunst der Wahlgremien (Journalisten, Sportler, Fernsehpublikum) gewinnen muss, um die Bestmarke der fünffachen Wahlsiegerin Vreni Schneider zu egalisieren.

Schweizer Sportlerwahlen mit Roger Federer haben eine weltumspannende Dimension. Wie letztes Jahr liess er sich live und in festlichem Anzug von seinem Trainingscamp in Dubai nach Bern zuschalten. "Diese Wahl bedeutet mir unheimlich viel, und ich bin dabei immer auch nervös", sagte der Weltstar. Er nahm die Lobrede von Preisüberbringer Bruno Kernen auf der TV-Bühne entgegen. Geradezu überschwänglich waren die Worte, welche die legendären Tennisgrössen Björn Borg, Roy Emerson und Pete Sampras in eingespielten Grussbotschaften und Glückwünschen fanden: Alle drei sind überzeugt, dass Roger Federer noch viele Grand-Slam- Turniere gewinnen und als bester Tennisspieler in die Geschichte eingehen wird. Am witzigsten sagte es Pete Sampras: "Roger, geniesse es, meine Rekorde zu brechen!"

In einem Fotofinish wurde die Wahl unter den besten Sportlerinnen entschieden. Simone Niggli- Luder setzte sich mit einem Vorsprung von nur 2,22 Stimmenprozenten vor Sarah Meier durch. Auch die drittklassierte Manuela Pesko war nicht weit distanziert. "Zum dritten Mal hier vorne zu stehen, ist keinesfalls einfach nur Routine", sagte die Berner OL-Weltmeisterin zu ihrer neuerlichen Wahl nach 2003 und 2005. Es sei "eine riesige Ehre", unter vielen hervorragenden Sportlerinnen in der Schweiz die Beste zu sein. Und es bedeute für sie einen grossen Ansporn für die nächste Saison. Niggli-Luder nahm den Preis von Sonja Nef entgegen, der Schweizer Sportlerin 2001.

Alinghi, der Gewinner des America's Cup -- ein Segelteam mit Schweizer Basis und globaler Ausstrahlung. Die zweite Wahl Alinghis zum Team des Jahres nach 2003 war keine Überraschung. "Ich nehme den Preis mit viel Stolz im Namen von Alinghi entgegen", sagte der gerührte Besitzer Ernesto Bertarelli. In der Zeit des America's Cup, dank der erstklassigen TV-Übertragungen, sei es Alinghi gelungen, "die Schweizer in ein Volk von Seefahrern zu verwandeln". Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey, die Laudatorin, zeigte sich überzeugt davon, dass die Leistungen der multikulturellen Alinghi-Crew dem Image der Schweiz in der ganzen Welt zuträglich sind. Vielerorts habe man gemerkt, dass die Schweiz nicht nur aus Uhren, Schokolade, K&auml;se und K&uuml;hen bestehe,&nbsp;sagte die Magistratin. Alinghi gewann die Wahl klar vor Eishockeymeister Davos und Fussball- meister Z&uuml;rich.</p>

Thabo Sefolosha, der Newcomer des Jahres, meldete sich mit einer Videobotschaft aus den USA, wo er mit den Chicago Bulls in der NBA von Spiel zu Spiel reist. In Bern liess er sich von seiner Mutter Christine Sefolosha vertreten, die den Preis aus den Händen des Beachvolleyball-Pioniers Paul Laciga entgegennahm. Nach Jonas Hiller (2005) und Johan Djourou (2006) hat nun zum dritten Mal in Serie ein Teamsportler den Newcomer-Preis gewonnen.

Der zurückgetretene Eishockey-Center André Rötheli hob als Lobredner in der Trainerwahl die Qualitäten hervor, die seiner Meinung nach einen erfolgreichen Coach ausmachen: "Er ist im Training fordernd, hart und direkt -- dabei aber immer korrekt." Die Worte trafen exakt auf den neuen Preisträger zu: Arno Del Curto, Meistertrainer des HC Davos. Der Urbündner gab die Lorbeeren weiter. "Der Preis gehört meiner Mannschaft", sagte Del Curto. "Ohne sie kann ich nichts erreichen. Er gehört dem Umfeld des Klubs, den Fans, den Sponsoren. Er gehört der ganzen HCD-Familie, aber auch der Schweizer Eishockey-Familie überhaupt."

Edith Hunkeler, die mittlerweile sechsfache Behindertensportlerin des Jahres, empfing den Preis von der vom Spitzensport zurückgetretenen Snowboard-Olympiasiegerin Daniela Meuli. Nach einem schweren Unfall im Herbst 2006 hatte sie sich mit viele Mühe und Leidenschaft in die Weltspitze des Rollstuhlsports zurückkämpfen müssen; es ist ihr gelungen. Vor dem TV-Publikum zeigte sie sich dankbar, auch gegenüber ihrem Lebensgefährten Marc, der ihr den Rückhalt gibt.

Ehrenpreis für Adolf Ogi

Nur Persönlichkeiten, die sich um den Schweizer Sport in besonderer Weise verdient machen, können an den Sports Awards den Ehrenpreis erhalten. In die Reihe von Res Brügger (2001), Ferdi Kübler (2003) und Peter Sauber (2005) tritt nun auch alt Bundesrat Adolf Ogi. Bernhard Russi, einer der Skihelden von Sapporo 1972 unter der Ägide des damaligen Skiverbands-Direktors Ogi, hielt die Lobrede: "Ohne ihn wäre unser Sport nicht dort, wo er heute ist. Ja, ohne ihn wäre der Sport heute wohl noch nicht einmal im Departement verankert. Und das Matterhorn würde noch heute auf die erste Besteigung durch einen Bundesrat warten." Russi lobte auch Ogis Einsatz in den letzten Jahren als Sport-Sonderberater der UNO. In bescheidener Art bedankte sich Dölf Ogi mit einer Kürzest-Ansprache ("Freude herrscht, herzlichen Dank") für den Preis, er musste danach jedoch noch auf der Bühne bleiben: Walter Steiner und Edi Hauser, weitere Protagonisten der "Goldenen Tage von Sapporo", gesellten sich zur Ehrung und hielten einen Rückblick auf Ogis reiches Werk. Schliesslich fand auch der frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan in einer Video- Einspielung lobende Worte für seinen langjährigen Sport-Botschafter. Annan wünschte Ogi auch viel Kraft für das weitere Engagement für den Sport. Zu seinen Plänen, die er mit 65 Jahren noch hat, wollte sich Ogi gegenüber Moderator Matthias Hüppi indessen nicht konkret äussern.