5. Dezember 2014 Medienstelle Credit Suisse Sports Awards

Titelverteidiger Steingruber und Cologna erneut nominiert

Sechs Goldmedaillen, zwei silberne und zwei bronzene Medaillen waren der Lohn der Schweizer Olympia-Delegation in Sotschi. Hinzu kommen Edelmetall von Welt- und Europameisterschaften, Gesamtweltcup-Siege und Grand-Slam-Titel, die die insgesamt 20 Finalis­tinnen und Finalisten der Credit Suisse Sports Awards in zwölf verschiedenen Sportarten gewonnen haben. Auch Giulia Steingruber und Dario Cologna, die amtierende Sportlerin und der amtierende Sportler des Jahres, sind unter den Nominierten. Über die Vergabe der begehrten Auszeichnung entscheidet das Fernsehpublikum am Sonntag, 14. Dezember 2014, im Rahmen einer Livesendung aus den Studios von Schweizer Radio und Fernsehen sowie der tpc ag in Zürich. Ab 18.50 Uhr sendet «glanz & gloria» auf SRF 1 in einem «g&g-Spezial» live vom roten Teppich.
 
In der von Steffi Buchli und Rainer Maria Salzgeber moderierten Livesendung (ab 20.15 Uhr auf SRF 1, RTS Deux und RSI LA 2) werden die Schweizer Sportfans in zwei Wahlgängen per Televoting den Sportler und die Sportlerin des Jahres wählen. Eine Vorauswahl von je zehn Kandidatinnen und Kandidaten haben Schweizer Spitzensportler und die Sportmedien (Sportredaktionen, Sektionen des Verbands sportpress.ch) bereits getroffen. In einem ersten Wahlgang wählen die TV-Zuschauer aus den zehn Kandidatinnen und Kandidaten je fünf Sportlerinnen und Sportler für den Final. Im zweiten Wahlgang werden die Schweizer Sportlerin und der Schweizer Sportler des Jahres 2014 ermittelt. Die Ergebnisse der Vorwahlen (Medien und Spitzensportler) und des Televotings zählen je zu einem Drittel. Der Nettoerlös aus des Televotings kommt der Stiftung Schweizer Sporthilfe zugute. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmenden werden 10’000 Franken verlost.
 
Zur Auswahl stehen Sportlerinnen und Sportler, die in der Wahlperiode zwischen dem 1. November 2013 und dem 31. Oktober 2014 an internationalen Wettkämpfen oder auf nationaler Ebene herausragende Leistungen erbracht haben. Dies sind die zehn Nominierten in den beiden Hauptkategorien Sportler und Sportlerin des Jahres:
 
Sportler des Jahres
 
Dario Cologna, Langlauf – Die Vorbereitungen auf Sotschi verliefen für Dario Cologna alles andere als optimal. Drei Monate vor den Olympischen Spielen zog sich der Bündner mehrere Bänderrisse zu. Am Tag X war er aber trotzdem in Topform. Sowohl im Skiathlon als auch über 15 km klassisch wurde Cologna Olympia-Sieger. Es waren für den ersten Schweizer Langlauf-Weltmeister (2013) und dreifachen Gesamtweltcup-Sieger die Olympia-Goldmedaillen zwei und drei, nachdem er 2010 bereits über 15 km Freistil triumphiert hatte.
 
Roger Federer, Tennis – Nachdem Roger Federer 2013 aus den Top 5 der Weltrangliste gefallen war, kehrte er dieses Jahr beinahe in alter Stärke zurück. Der Basler gewann 2014 insgesamt fünf Turniere, unter ihnen die Masters-1000-Turniere von Cincinnati und Schanghai sowie das Heimturnier von Basel. Einzig ein Triumph an einem Grand-Slam-Turnier fehlt. In Wimbledon erreichte er den Final, den er gegen Novak Djokovic in fünf Sätzen verlor. Im Ranking ist Djokovic der Einzige, der zum Jahresende vor Federer klassiert ist.
 
Nevin Galmarini, Snowboard – In der Snowboard-Szene hatte Nevin Galmarini bis in den letzten Winter als relativ unbeschriebenes Blatt gegolten. Nach einer vorzüglichen Leistung stürmte der 28-jährige Engadiner aber an den Olympischen Spielen in Sotschi als Aussenseiter bis in den Final des Parallel-Riesenslaloms. Der überraschende Gewinn der Silbermedaille war für Galmarini fast so viel wert wie Gold, nachdem er davor im Weltcup zwar 26-mal in die Top 10, aber nur dreimal auf das Podest gefahren war.
 
Kariem Hussein, Leichtathletik – Vor der Leichtathletik-EM in Zürich hatte die Öffentlichkeit Kariem Hussein kaum gekannt. Mit dem völlig überraschenden Gewinn des EM-Titels im Heimstadion über 400 m Hürden änderte sich dies schlagartig. Der hoch talentierte Medizinstudent begann erst 2009 mit seinem Sport und arbeitete sich innerhalb von nur fünf Jahren an die europäische Spitze vor. Der 25-jährige Olympia-Teilnehmer von London gewann als erst fünfter Schweizer eine Goldmedaille an einer Leichtathletik-EM.
 
Iouri Podladtchikov, Snowboard – Ein Jahr nachdem er FIS-Weltmeister geworden war, triumphierte Halfpipe-Spezialist Iouri Podladtchikov auch an den Olympischen Spielen in Sotschi – als zweiter Schweizer in der Königsdisziplin des Freestyle-Sports nach Gian Simmen 1998. Dabei liess der aus Russland stammende Podladtchikov, der nie einen Hehl aus seinem grossen Ziel gemacht hatte, auch seinen Hauptrivalen Shaun White hinter sich. Den Olympia-Sieg sicherte er sich unter anderem dank seines neuen und komplizierten «YOLO»-Sprungs.
 
Andy Schmid, Handball – Bereits seit einigen Jahren gilt Andy Schmid als bester Schweizer Handballer. Nun setzte der Zürcher auch im Ausland Akzente. In der deutschen Bundesliga, die als weltweit beste Liga gilt, führte er als Spielgestalter die Rhein-Neckar-Löwen an die Spitze. Nur um zwei Tore verpasste er mit seinem Klub den ersten deutschen Meistertitel. Als Lohn für seine herausragende Saison wurde er mit grossem Abstand und als erster Schweizer zum wertvollsten Spieler (MVP) der Bundesliga-Saison gewählt.
 
Nino Schurter, Moutainbike – Die Cross-Country-Saison wurde bei den Männern erneut zum Zweikampf der Rivalen Julien Absalon (FRA) und Nino Schurter. Sowohl an der WM als auch im Gesamtweltcup musste sich Schurter – jeweils als Titelverteidiger angetreten – dem Franzosen geschlagen geben. Mit WM-Silber und vier Weltcup-Siegen liest sich seine Jahresbilanz aber dennoch ausgezeichnet. Zudem bestritt der Bündner erfolgreich seine ersten grossen Rundfahrten auf der Strasse (42. Tour de Romandie, 53. Tour de Suisse).
 
Matthias Sempach, Schwingen – Schwingerkönig Matthias Sempach war auch 2014, im Jahr nach seinem grossen Triumph am Eidgenössischen in Burgdorf, der beste Schwinger. Am Kilchberger Schwinget, dem wohl wichtigsten und prestigeträchtigsten Fest nebst dem Eidgenössischen, setzte er seiner glanzvollen Saison erneut die Krone auf. Bereits nach fünf Sekunden lag sein Schlussgang-Gegner Philipp Laimbacher auf dem Rücken. Zum dritten Mal in Folge wurde der Berner Ende Saison zum «Schwinger des Jahres» gekürt.
 
Sandro Viletta, Ski alpin – Als Junior hatte Sandro Viletta als ausserordentlich grosses Talent gegolten. Dann aber verschwand der Bündner phasenweise fast in der Versenkung. Einen Weltcup-Sieg (Super-G in Beaver Creek 2011) konnte Viletta vorweisen – bis zu den Olympischen Spielen. Denn in Sotschi wurde die Karriere des 28-Jährigen gekrönt: Völlig überraschend gewann der Rätoromane dank des «Slaloms seines Lebens» Gold in der Super-Kombination – als erster Schweizer in dieser Disziplin überhaupt.
 
Stan Wawrinka, Tennis – Im Januar 2014 feierte Stan Wawrinka mit dem Gewinn des Australian Open den grössten Erfolg seiner Karriere. Der Triumph – notabene bei seiner ersten Finalqualifikation auf höchster Stufe – liess ihn in der Weltrangliste bis auf Platz 3 vorrücken. Nebst dem Turnier in Australien gewann Wawrinka in diesem Jahr auch in Chennai und Monte Carlo. Das Jahr schloss der Lausanner auf Platz 4 des Rankings ab, hinter den «drei Tenören» Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal.
 
Nominierte Sportlerinnen
 
Selina Gasparin, Biathlon – Jahrelang klassierten sich die Schweizer Biathletinnen und Biathleten unter «ferner liefen». Erst Selina Gasparin verhalf der Sportart in der Schweiz zum Durchbruch. In Sotschi gewann die Bündnerin im Einzel über 15 km mit Silber die erste Biathlon-Medaille für die Schweiz an Olympischen Spielen. In den Wochen davor hatte die Pionierin, die erst seit Sommer 2013 in einem Frauenteam trainieren kann, ihre ersten beiden Weltcup-Siege gefeiert – notabene ebenfalls die ersten einer Schweizerin.
 
Dominique Gisin, Ski alpin – Kaum eine andere Schweizer Spitzensportlerin lag im Verlauf ihrer Karriere so oft auf dem Operationstisch wie Dominique Gisin. Doch die 29-jährige Engelbergerin kämpfte sich stets zurück. An den Olympischen Spielen in Sotschi wurde sie für ihren Willen und nach zahlreichen Enttäuschungen mit dem Triumph in der Abfahrt belohnt. 20 Jahre nach Vreni Schneider sorgte Gisin dafür, dass die Schweiz wieder eine Olympia-Siegerin im alpinen Skirennsport stellt.
 
Lara Gut, Ski alpin – In der Olympia-Abfahrt von Sotschi musste sie Dominique Gisin (und der Slowenin Tina Maze) den Vortritt lassen und sich mit Bronze zufriedengeben. In puncto Konstanz war Lara Gut im letzten Winter aber die klar beste Schweizer Skirennfahrerin. Die 23-jährige Tessinerin gewann sechs Weltcup-Rennen und behauptete sich unter den absolut besten Athletinnen der Saison 2013/2014. Die sechs Erfolge reichten ihr zu Platz 3 im Gesamtweltcup und zum Gewinn des Disziplinen-Weltcups im Super-G.
 
Mujinga Kambundji, Leichtathletik – Die Schweiz hat seit diesem Sommer eine europäische Top-Sprinterin. Mujinga Kambundji begeisterte an der EM in Zürich das Publikum praktisch während der ganzen Woche. Als eine von nur drei Sprinterinnen stiess sie sowohl über 100 als auch über 200 m in den Final vor. Zwar blieb eine Medaille für die erst 22-jährige Bernerin ausser Reichweite (4. Platz über 100 m, 5. Platz über 200 m), über beide Distanzen lief sie aber im Verlauf des Wettkampfs neuen Schweizer Rekord.
 
Patrizia Kummer, Snowboard – Als Top-Favoritin angetreten, erfüllte Patrizia Kummer die Erwartungen an den Olympischen Spielen in Sotschi. Im Parallel-Riesenslalom blieb der gesamten Konkurrenz das Nachsehen, der Olympia-Sieg für die Walliserin war logische Folge. Zum dritten Mal hintereinander gewann sie zudem den alpinen Gesamtweltcup. Sie bewies damit ihre Konstanz auf allerhöchstem Niveau. Ausserdem sicherte sie sich auch die kleinen Kristallkugeln im Slalom und Parallel-Slalom.
 
Jolanda Neff, Mountainbike – An der Elite-WM durfte Jolanda Neff nicht antreten, weil sie erst 21 Jahre alt ist. Zum Glück für die Konkurrenz, denn die Rheintalerin wäre als Top-Favoritin angetreten. Das «weibliche Pendant» zu Nino Schurter gewann dafür im Cross Country zum dritten Mal in Folge den U23-WM-Titel und überzeugte im Weltcup der «Grossen». Dreimal stand sie zuoberst auf dem Podest eines Rennens und liess sich am Ende als jüngste Gesamtweltcup-Siegerin aller Zeiten feiern.
 
Daniela Ryf, Triathlon – Im Juli gewann Daniela Ryf in Zürich den EM-Titel in der Kategorie 5150 und doppelte nur einen Tag später mit dem Gewinn des Ironman Zürich nach. In den zwei Monaten darauf holte sie sich sowohl den EM- als auch den WM-Titel über die halbe Ironman-Distanz (Ironman 70.3). Und zum Abschluss eines starken Jahres klassierte sich die Solothurnerin an der Ironman-WM auf Hawaii im 2. Rang – und dies gleich bei ihrer ersten Teilnahme am prestigeträchtigsten Triathlon-Wettkampf.
 
Florence Schelling, Eishockey – Zu den besten Torhüterinnen der Welt hatte Florence Schelling bereits vor dem olympischen Turnier gezählt. In Sotschi hievte sich die Zürcherin, die normalerweise in der 1. Liga der Männer (Bülach) das Tor hütet, gar auf die Top-Position. «Strahlefrau» Schelling wurde nicht nur zur besten Torhüterin, sondern gar zur wertvollsten Spielerin (MVP) des Turniers gekürt. Vor allem auch dank ihrer grandios aufspielenden Keeperin gewannen die Schweizer Frauen zum ersten Mal Olympia-Bronze.
 
Nicola Spirig, Triathlon – Zwei Jahre nach ihrem Olympia-Sieg von London und nach einer einjährigen Babypause kehrte Nicola Spirig in diesem Jahr auf die Sportbühne zurück. Im Juni gewann sie auf souveräne Art und Weise in Kitzbühel zum vierten Mal den EM-Titel über die olympische Triathlon-Distanz. Zudem gewann die Zürcherin zwei Rennen der WM-Serie. Und im August ging Spirig erfolgreich «fremd», indem sie an der Leichtathletik-EM in Zürich im Marathon startete und dort den für sie guten 24. Rang belegte.
 
Giulia Steingruber, Kunstturnen – Als erste Schweizerin qualifizierte sich Giulia Steingruber an der EM in Sofia (BUL) an einem internationalen Anlass für drei Gerätefinals, als Erste gewann sie auch zwei Medaillen. Am Sprung, ihrem Paradegerät, verteidigte die 20-jährige Ostschweizerin ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Zudem gewann die Sportlerin des Jahres 2013 am Boden die Bronzemedaille. Mit ihren EM-Medaillen drei und vier zog Steingruber in puncto Edelmetall an Grossanlässen mit ihrer Vorgängerin Ariella Kaeslin gleich.

Credit Suisse Sports Awards 2014: Übersicht Nominationen
 
Sportlerinnen
Selina Gasparin, Biathlon
Dominique Gisin, Ski alpin
Lara Gut, Ski alpin
Mujinga Kambundji, Leichtathletik
Patrizia Kummer, Snowboard
Jolanda Neff, Mountainbike
Daniela Ryf, Triathlon
Florence Schelling, Eishockey
Nicola Spirig, Triathlon
Giulia Steingruber, Kunstturnen

Sportler
Dario Cologna, Langlauf
Roger Federer, Tennis
Nevin Galmarini, Snowboard
Kariem Hussein, Leichtathletik
Iouri Podladtchikov, Snowboard
Andy Schmid, Handball
Nino Schurter, Mountainbike
Matthias Sempach, Schwingen
Sandro Viletta, Ski alpin
Stanislas Wawrinka, Tennis

Teams
Beat Hefti/Alex Baumann, Bob
Davis Cup Team, Tennis
Nationalmannschaft Frauen, Eishocky

Behindertensportler
Manuela Schär, Rollstuhl, Leichtathletik
Marcel Hug, Rollstuhl, Leichtathletik
Christoph Kunz, Ski alpin

Trainer
Guri Hetland, Langlauf
Ottmar Hitzfeld, Fussball
Flavio Zberg, Leichtathletik
 
Newcomer
Kevin Fiala, Eishockey
Elisa Gasparin, Biathlon
Kariem Hussein, Leichtathletik
 
 
Die Televoting-Nummern für die Wahl der Sportlerin und des Sportlers des Jahres werden während der Livesendung am Sonntag, 14. Dezember 2014, ab 20.15 Uhr auf SRF 1, RTS Deux und RSI LA 2 eingeblendet.